Durchführung
Publikumszuwendung
Das Publikum wahrnehmen
Das Publikum ist das Ziel Ihres Referates / Ihrer Präsentation.
(Ist das Publikum nicht da, brauchen Sie auch kein Referat zu halten.)
- Entdecken Sie freundliche Gesichter, wenden Sie sich zunächst an diese.
- Das Publikum ist anwesend, um Inhalte zu erfahren.
Für allfällige Fehlleistungen (Versprecher, kurzes Fadenverlieren usw.) in Ihrer Präsentation interessiert sich ein Publikum erst, wenn sie wirklich störend sind. - Ein Publikum ist Ihnen im allgemeinen wohlgesinnt.
Das Publikum meinen und ansprechen
Ein Publikum will gemeint sein.
Wenn Sie sich während eines Referates mehr dem Fenster zuwenden als dem Publikum, wendet sich das Publikum meist auch anderem zu.
- Schauen Sie Ihr Publikum an.
Über den Blickkontakt "schicken" Sie Ihre Mitteilungen. - Fixieren Sie niemanden.
- Begrüssen Sie Ihr Publikum.
- Sprechen Sie Ihr Publikum mit Worten an.
- Nehmen Sie explizit Bezug auf Äusserungen, die aus diesem Publikum stammen. (früheres Referat, Fragen, Bemerkungen oder ähnliches)
- Versuchen Sie Ihrem Publikum gegenüber positive Gefühle zu entwickeln und aufrecht zu erhalten.
- Wenn Sie Ihr Publikum wahrnehmen, meinen und ansprechen, befinden Sie sich eher in einem Dialog mit ihm.
Dies ist wesentlich angenehmer, als sich dem Publikum "ausgesetzt" zu fühlen oder gar gegen es "anzukämpfen".
Sprecherische Umsetzung
Wichtiges betonen
Betonungen heben einzelne Elemente aus dem Redefluss hervor.
- Betonen Sie sparsam und gezielt. Viele Betonungen wirken zwar eindringlicher, beeinträchtigen aber die Verständlichkeit.
- Wenn Sie schon während der Vorbereitung geklärt haben, was Ihnen wichtig ist, "kommen" die entsprechenden Betonungen fast von selbst.
- Schliessen Sie Sinneinheiten ab, indem Sie ihre Stimme am Ende senken.
Strukturpausen
Pausen können Strukturhilfen sein. Strukturpausen helfen dem Publikum, sich innerhalb eines Redeflusses zu orientieren.
- Pausen wirken weniger lange, als sie vielleicht für Sie wirken.
- Ein Publikum ist meist dankbar für Pausen. Erhält es doch Zeit, das Gehörte einzuordnen.
- Pausen können auch vor einer wichtigen Äusserung als Spannungspause und nachher als Betonungspause eingesetzt werden.
(Übertreiben Sie dabei nicht, sonst wirkt Ihr Vortrag theatralisch.)
Sich Zeit nehmen
Nehmen und lassen Sie sich Zeit fürs Sprechen. Sie dienen niemandem, wenn Sie durch Ihr Referat hetzen.
- Was Sie dem Publikum erzählen, ist grössten Teils neu. Das Publikum braucht folglich Zeit, dieses Neue aufzunehmen und "einzubetten".
(Mehr Zeit, als Sie zum Sprechen brauchen.) - Indem Sie sich Zeit nehmen, gelingt es Ihnen eher, Ruhe und Sicherheit auszustrahlen.
(Sie wirken dadurch für das Publikum – aber auch für Sie selber – überzeugender.) - Sprechen Sie Wörter bis zum Wortende deutlich.
(Das hindert Ihre Gedanken, Ihrem Sprechen davonzueilen oder sich auf Nebengeleise zu verirren.) - Atmen Sie aus, wenn Sie vor Ihrem Auftritt Nervosität bzw. Stress verspüren.
(Ihr Körper übernimmt das Einatmen selber – aber nicht immer das Ausatmen.)
Visualisierungen einsetzen
Die fünf Schritte einer Bildpräsentation
Mit "Bild" ist hier jede Form von im allerweitesten Sinne bildhaften Darstellungen gemeint, also auch Kurven, Modellskizzen, Zahlenreihen und Stichwortlisten.
Schrittweises Vorgehen:
- Das Bild ankünden ("Sie sehen hier ...")
- Das Bild zeigen (Zeit lassen zum Anschauen)
- Das Bild klären (Oberflächenstruktur verdeutlichen):
- Touch! (auf der Darstellung zeigen)
- Turn! (sich dem Publikum zuwenden)
- Talk! (sprechen) - Das Bild interpretieren
(erklären, in Zusammenhänge setzen, Bezüge aufzeigen usw.) - Die Bildaussage zusammenfassen
(zentrale Bedeutung nennen)
- -> Überleiten zum Folgenden ...
Umgang mit Medien
Visualisierungsmedien sollten Ihnen beim Erklären helfen. – Und dem Publikum beim Verstehen.
- Überprüfen Sie vor der Präsentation, ob die Medien am richtigen Ort sind und funktionieren.
- Schalten Sie die Projektion zwischendurch auch wieder einmal aus. Einige Beamer haben in der Fernsteuerung eine Mute-Funktion. Wenn Sie PowerPoint einsetzen: Die Taste B schickt ein "black slide", die Projektion wird schwarz.
- Kleben Sie nicht am Laptop. Sie sind für das Publikum da.
- Verwenden Sie die TTT-Technik (Touch - Turn - Talk) bei Projektionen.